Dorfkapelle Dösingerried
Die unter Denkmalschutz stehende Ortskapelle Fl. Nr. 930/3 mit Dachreiter wurde um das Jahr 1888 aus Spenden von Josef Niedermeier, Josef Kroiß, Josef Stangl, alle aus Dösingerried und Johann Sieber, Handelsmann aus Regen, erbaut. Die Spender und Förderer, die den damaligen Bau ermöglichten, sind auf einer Steintafel im Innenraum der Kapelle verewigt. Nach einer Überlieferung herrschte um diese Zeit eine verheerende Viehseuche. Um diese von ihren Höfen fern zu halten, versprachen sie eine Kapelle zu errichten. Die Kapelle wurde im Jahr 1979 gründlich renoviert. Bei diesen Renovierungsarbeiten wurde ein alter wertvoller Hinterglas-Kreuzweg entfernt und durch einen neuen ersetzt, der von Elfriede Stangl aus Dösingerried gemalt wurde. Im Altarbogen wurden die fünf alten Figuren, die bereits vorher in der Kapelle ihren Platz hatten und in Regensburg restauriert wurden, angebracht. Diese haben eine recht bedeutungsvolle Geschichte. Sie stammen nämlich aus der alten Einrichtung der Kirchberger Pfarrkirche von 1887/88. Wie die Hunnen einst in Italien, so ist im Gedenkbuch der Pfarrei Kirchberg zu lesen, hausten die damaligen Pfarrherrn in Kirchberg. Diese hatten nämlich überhaupt kein Kunstverständnis. Sie haben alles was die Pfarrkirche Schönes und Wertvolles hatte, zerstört und weggeworfen. Auf Dungwagen fuhren Dorfbewohner alte Figuren und Einrichtungen heim, so auch die in der Dösingerrieder Kapelle.
Quelle: Bernd Schulz