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Dorfkapelle Raindorf

In alten Aufzeichnungen heißt es, dass Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in unserer Gegend verheerende Viehseuchen herrschten. Auch in Raindorf soll so eine heimtückische Seuche zum Ausbruch gekommen sein, durch welche ein Großteil des Viehbestandes verendet ist. Die Dorfbewohner von Raindorf gelobten, wenn sie von der Seuche befreit werden und nicht der ganze Viehstand dahin gerafft wird, wollen sie jedes Jahr nach Halbmeile wallfahrten, was auch bis ca. 1970 eingehalten wurde. Als Dank, dass diese Bitte erhört worden ist, errichteten die Bauern von Raindorf neben der Stelle, wo das Vieh vergraben wurde, eine Kapelle. Im Kataster für Dorf und Feldkapellen für das Landgericht Regen von 1855 ist ersichtlich, dass die Dorfkapelle in Raindorf im Jahre 1824 errichtet wurde. Wegen Baufälligkeit fasste im Jahre 1962 die Dorfschaft den Beschluss, eine neue aber größere Kapelle am gleichen Standort zu errichten. In zweijähriger Gemeinschaftsarbeit ist die Dorfkapelle in der jetzigen Form von den ortsansässigen Handwerkern errichtet worden. Die alte Glocke mit der Einprägung der Jahreszahl 1879 fand im Neubau wieder Verwendung. Die feierliche Einweihung am 21. Juli 1964 vollzogen Pfarrer Gabriel aus Kirchberg und der für das Dorf zuständige Pfarrer Zirnbauer von Untermitterdorf. Weil viele Männer im Dorf den Arbeiterberuf ausübten, wurde die Kapelle dem Patron der Arbeiter, dem hl. Josef, geweiht. Etwa alle vier Wochen liest ein Pfarrer die hl. Messe und bei einem Trauerfall wird der Sterberosenkranz gebetet. Höhepunkt ist im Juli der feierliche Gottesdienst zum Heimatfest des Trachtenvereins Raindorf und der FFW Raindorf.

 

Quelle: Bernd Schulz

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