Dorfkapelle Sommersberg
Mitten im Dorf, neben einer Totenbrettergruppe auf einem schön angelegten Anger, steht die Sommersberger Dorfkapelle. Sie sticht wegen ihrer Form und den einzigartigen bunten Glasmalerfenstern sofort ins Auge. Das Innere ist sauber und zweckdienlich. Gebaut hat man sie als Ersatz für die schon recht baufällige Kapelle im Zuge der Flurbereinigung im Jahre 1963/64. In einem Katasterblatt von 1855 heißt es, dass die Ortschaft Sommersberg die alte Kapelle im Jahre 1816 erbaute. Die Finanzierung des Neubaus hat zum Großteil die Gemeinde übernommen. Der Altar und die Marienstatue stammen aus der Pfarrkirche St. Gotthard. Die Kapelle ist am 27. September 1964 im Rahmen eines Dorffestes von Pfarrer Isidor Gabriel feierlich der Gottesmutter Maria geweiht worden. In Sommersberg hat sich bis heute der alte Brauch, „das Taganläuten“, erhalten. Seit Generationen läuten die Bewohner des hemaligen Hirtenhauses (jetzt Wittenzellner) zweimal täglich um 12 und 19 Uhr die Glocke und beten dazu laut den „Engel des Herrn“. Der Lohn ist ein „Vergelts Gott“. Es war Tradition, dass die Hirten dieses Amt innehatten, waren doch Vorfahren der Wittenzellner die letzten Hirten des Dorfes, denen das „Gebetläuten“ oblag. Einzigartig sind die Glasmalereien mit Motiven aus dem Leben Marias in den Fenstern der Dorfkapelle in Sommersberg. Fünf Schülerinnen aus der Glasund Porzellanmaler-Klasse der Glasfachschule Zwiesel haben sie, nach Absprache mit Pfarrer Josef Stallinger, entworfen. Die Idee hatte der Glasfachschulen-Lehrer Wilfried Zaglauer. Die bunten Scheiben wurden komplett, inklusive Bleiverglasung, in der Glasfachschule in Zwiesel gefertigt. Die jungen Künstlerinnen, die sich in der Kapelle verewigt haben, sind Katharina Hauer, Katja Gottwald, Olga Becker, Jana Neufer und Kristin Ackermann. In kräftigen Farben sind die Darstellungen aus dem Leben Marias gehalten. Im Stil ähnlich, aber durchaus mit individuellem Strich, haben die fünf Glasmalerinnen ihre Aufgabe erfüllt. Im Oktober 2005 hat man der Dorfgemeinschaft Sommersberg offiziell die Rundbogenfenster für ihr Dorfheiligtum übergeben.
Quelle: Bernd Schulz